Leistungsdruck in der Schule

Michaela Strattner
| 10.04.2024

Bauchschmerzen vor dem Schulbesuch, Angst vor der nächsten Klassenarbeit und Perfektionismus – Leistungsdruck in der Schule führt bei immer mehr Schülerinnen und Schülern zu anhaltendem Stress. Aber was genau ist Leistungsdruck, wie entsteht er und was kann man gegen zu viel Druck in der Schule tun? Diese Fragen und mehr beantworten wir in diesem Beitrag!

Was ist Leistungsdruck?

„Psychischer Druck durch Zwang zu hoher Leistung“ – so definiert der Duden Leistungsdruck und beschreibt damit die Lebensrealität vieler Menschen in unserer Leistungsgesellschaft. Leistungsdruck verschiebt sich immer mehr auch in den schulischen Kontext und führt dazu, dass sich 72 % aller Schülerinnen und Schüler mindestens einmal in der Woche von der Schule gestresst fühlen. Aber wodurch wird dieser Druck ausgelöst?

Wodurch entsteht schulischer Leistungsdruck?

Wir alle lernen von klein an, dass Leistung wichtig ist und uns im Leben voranbringt – unser Leistungsdenken übernehmen wir meistens früh von unseren Eltern. Schulischer Leistungsdruck beginnt oft schon in der Grundschule, wenn es um den Übertritt geht und kann verschiedene Ursachen haben:

  • Hohe Erwartungen an sich selbst: Viele Schülerinnen und Schüler haben hohe Erwartungen an die eigene Leistung und setzen sich selbst unter Druck.
  • Mitschülerinnen & Mitschüler: Im Klassenkontext kann Leistungsdruck entstehen, wenn Noten verglichen und Zeugnisse abgeglichen werden.
  • Lehrkräfte: Lautes Vorlesen von Noten und Vergleiche zwischen Schülerinnen und Schülern sind vielleicht gut gemeint und sollen motivieren, setzen aber viele Lernende unter Druck.
  • Eltern: Extra Fremdsprachenunterricht in Französisch, Nachhilfestunden, um doch noch auf die 1 zu kommen oder Hausarrest bei schlechten Noten bauen schulischen Leistungsdruck auf und stressen Schülerinnen und Schüler.

Folgen von Leistungsdruck in der Schule

Ob aus dem Wunsch, einen besonderen Studiengang mit NC zu besuchen, oder um zu motivieren, entsteht häufig Druck. Auch, wenn dieser oft gut gemeint ist, erzeugt er Stress, was sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit von Lernenden auswirken kann. Hier findest du einige Symptome für schulischen Leistungsdruck:

  • Kopfschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Probleme beim Ein- und/oder Durchschlafen
  • Konzentrationsprobleme
  • Appetitverlust
  • Angst
  • Nervosität

Wichtig ist: Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Druck und zeigt andere Symptome. Du kennst dich selbst am besten und weißt, wann es dir zu viel wird!

Was hilft gegen Druck in der Schule?

Eine Schülerin sucht wegen Leistungsdruck Hilfe bei einer Schulpsychologin. ProGenius Schülerinnen und Schüler erhalten Unterstützung in Lerngesprächen.

Du lernst und lernst und lernst und es bleibt trotzdem nichts hängen? Hohe Erwartungen und Stress können dazu führen, dass du Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren und gute Leistungen zu erbringen. Das führt nur zu weiterem Stress und Versagensängsten. Aber was kannst du gegen Leistungsdruck tun?

  • Ausgleich finden: Ob Auspowern im Sportverein, Lesen oder Malen – es ist wichtig, dass du einen Ausgleich zum Schulalltag hast. Das hilft nicht nur deiner Psyche, sondern auch deinem Gehirn. Es kann die gelernten Informationen in der Zeit besser verarbeiten.
  • Entspannung üben: Du fühlst dich immer angespannt oder unruhig? Entspannung kann man lernen. Mit Meditationsübungen oder Yoga-Videos lernst du Achtsamkeit, die dir die notwendige Ruhe gibt.
  • Genügend Schlaf: Das hast du bestimmt auch schon von deinen Eltern gehört – du brauchst genügend Schlaf, um produktiv arbeiten zu können. Wenn du Probleme beim Einschlafen hast, können kurze Schlaf-Meditationen oder Traumreisen helfen.
  • Lerntechniken: Du hast Schwierigkeiten, gelernte Inhalte im Kopf zu behalten und in der Klausur abzurufen? Hier kann die richtige Lerntechnik Wunder wirken. Hast du schon einmal von Spaced Repetition und Active Recall gehört? Die Techniken helfen dir, langfristig zu lernen und reduzieren so den Druck in der Klausurenphase. Wenn du noch nicht weißt, was für ein Lerntyp du bist, hilft dir unser Ratgeber „Wie lernt man am besten?“ vielleicht weiter.
  • Unterstützung suchen: Fühlst du dich ständig niedergeschlagen und weißt nicht mehr weiter? Spätestens jetzt ist es Zeit, dir Unterstützung zu suchen. Vertrauenslehrkräfte, psychologische Fachkräfte, deine Klassenleitung oder deine Eltern sind ein guter Anhaltspunkt. Entwickeln sich aufgrund des anhaltenden schulischen Leistungsdrucks psychische Auffälligkeiten wie Angststörungen, kann dir eine Psychotherapie helfen – sprich dafür am besten mit deiner hausärztlichen Praxis oder der Kassenärztlichen Vereinigung.
  • Schulwechsel: Während manche Lernenden großen Spaß in theoretischen Konzepten haben, verstehen andere lieber praktische Zusammenhänge – das hat natürlich Auswirkungen auf das Lernverhalten und die gestellten Anforderungen. Deine Schule soll zu dir und deinen beruflichen Vorstellungen passen und dich nicht über- oder unterfordern. Die Schule zu wechseln kann helfen, unnötigen Druck zu nehmen und dich auf deine gewünschte Berufslaufbahn vorzubereiten.

Hilfsangebote bei ProGenius: So helfen wir bei Leistungsdruck

Eine Schülerin probiert gemeinsam mit einem Freund neue Lerntechniken aus, um den Leistungsdruck zu reduzieren. Eine Schülerin probiert gemeinsam mit einem Freund neue Lerntechniken aus, um den Leistungsdruck zu reduzieren.

Lernen soll dich nicht nur bestens auf deine Zukunft vorbereiten, es soll auch Spaß machen und Neugierde wecken. Wir fokussieren uns deshalb besonders auf den Lernprozess, integrieren Projekttage und Kooperationen in den Schulalltag – das motiviert. Schulischer Leistungsdruck verschiebt den Fokus allein auf das Ergebnis und lässt wenig Raum für individuelle Entwicklungen. Bei ProGenius unterstützen wir dich von Beginn an mit Lernberatungsgesprächen. Hier erfährst du, wie du Gelerntes am besten behältst und welche Schritte du unternehmen kannst, um deine Ziele zu erreichen. Wenn du das Gefühl hast, dass Stress und Druck den Schulalltag bestimmen, sind Vertrauenslehrkräfte und psychologische Fachkräfte für dich da.