Schule wechseln

Michaela Strattner
| 10.04.2024

Ob Umzug, bessere Förderung oder der Wunsch nach Spezialisierung – die Gründe für einen Schulwechsel sind vielfältig. Aber wie läuft ein Schulwechsel ab, welche Vorteile kann er bringen und kann er auch abgelehnt werden? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Wann ist ein Schulwechsel sinnvoll?

Einen Schulwechsel kennen wir alle – von der Grundschule auf die weiterführende Schule. Vielleicht erinnerst du dich noch an deine Unsicherheiten im ungewohnten Umfeld und deine Vorfreude auf die neuen Fächer. Manchmal wird allerdings ein weiterer Schulwechsel notwendig, um dem Lernverhalten oder den Lebensbedingungen von Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden.

Schule wechseln: Das sind gute Gründe

  • Schule wechseln wegen eines Umzugs: Ziehst du gemeinsam mit deiner Familie um, kann ein Schulwechsel notwendig sein. Sobald dein Schulweg länger dauert als eine Stunde, kannst du die Schule wechseln.
  • Schulwechsel wegen Mobbing: Wirst du von Schüler:innen und/oder Lehrer:innen an deiner Schule gemobbt, kann ein Schulwechsel eine Erleichterung sein. Der Schulwechsel ist eine sehr bürokratische Angelegenheit: Damit das Schulamt zustimmt, musst du nachweisen, dass Gespräche mit deiner Klassenlehrerin oder deinem Klassenlehrer stattgefunden haben. Auch Schlichtungsversuche gemeinsam mit allen Beteiligten müssen zuvor stattgefunden haben und fehlgeschlagen sein.
  • Fehlender Anschluss im Klassenverband: Gehen deine Freundinnen und Freunde in eine andere Schule und du findest in deinem jetzigen Klassenverband keinen Anschluss? Um soziale Ängste und Isolation zu vermeiden, kann auch hier ein Schulwechsel beantragt werden.
  • Schule wechseln wegen schlechter Noten: Jede Schulform stellt besondere Anforderungen an ihre Schülerinnen und Schüler. Können diese nicht erfüllt werden, wird ein Schulwechsel notwendig, zum Beispiel von einem Gymnasium auf eine Realschule. Aber auch Unterforderung kann ein Grund für einen Wechsel der Schule sein: Fühlst du dich gelangweilt im Unterricht und nicht ausreichend gefordert, bringt dir eine höhere Schule mehr.
  • Psychische oder physische Gründe für einen Schulwechsel: Auch gesundheitliche Gründe können einen Schulwechsel notwendig machen. Ob Lernschwäche oder Rollstuhl, viele Schulen sind auf barrierefreies Lernen ausgerichtet oder bieten spezielle Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit Lernschwäche.

Schule wechseln: Vor- & Nachteile im Blick behalten

Ein Schüler schließt nach dem Schule-Wechseln Freundschaft mit einem Mitschüler. Ein ProGenius Schüler findet nach dem Schulwechsel schnell Anschluss bei seinen Mitschülern.

Ein Schulwechsel ist ein großer Einschnitt: Du solltest dir also vorher Gedanken machen und Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Fertige dafür doch einfach eine Pro- und Contra-Liste an. Diese wird dir auch später im Gespräch mit Erziehungsberechtigten, Bekannten und deinem Freundeskreis helfen, wenn du deine Entscheidung begründen willst.

Nachteile eines Schulwechsels:

  • Anschluss finden: In einem bestehenden Klassenverband haben sich meist bereits Grüppchen gebildet. Vielen Schülerinnen und Schülern fällt es schwer, im neuen sozialen Umfeld die Initiative zu ergreifen und neue Freundschaften zu schließen. Gerade, wenn du eher schüchtern bist, kann es da zu Schwierigkeiten kommen.
  • Stoff nachholen: Wenn du nicht gerade in ein anderes Bundesland ziehst, bleibt der Lehrplan an deiner neuen Schule gleich. Allerdings setzen Lehrerinnen und Lehrer ihre eigenen Schwerpunkte und behandeln den Stoff in einer selbst gewählten Reihenfolge.
  • Ungewohnte Abläufe: Ein neues Schulgebäude, andere Profilbereiche, unbekannte Schulbücher und mehr können bei einem Schulwechsel eine große Herausforderung sein. Bevor du dich dafür entscheidest, solltest du dir darüber im Klaren sein, welche Veränderungen auf dich zukommen werden.

Vorteile eines Schulwechsels:

  • Ein neuer Anfang: Ob Mobbing, Leistungsdruck oder Schulverweis: Eine neue Schule ist in vielerlei Hinsicht ein neuer Start. Du kannst andere Entscheidungen treffen, dich weiterentwickeln und neue Freundschaften schließen.
  • Weniger Leistungsdruck: Schlechte Noten, fehlende Motivation und Leistungsdruck in der Schule haben dir zuvor den Schulalltag erschwert? Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich erleichtert und befreit, wenn dieser Druck von ihnen abfällt und sie wieder in ihrem Tempo lernen können.
  • Passende Lernumgebung: Ob Rampen, genügend Platz für das Lesegerät oder individuelle Unterstützung bei Lernschwierigkeiten, wenn die grundlegenden persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden, ist der Kopf wieder frei für den Schulstoff.

Der richtige Zeitpunkt für den Schulwechsel

Ein Schulwechsel bedeutet sehr viel organisatorischen Aufwand – Absprachen zwischen den Schulen, dem Schulamt und deiner Klassenlehrkraft sind dafür notwendig. Deshalb ist es auch nicht unbedingt möglich, die Schule zu wechseln, während des laufenden Schuljahres. Das liegt an verschiedenen Faktoren, unter anderem:

  • Platzangebot: Volle Klassen und der Lehrermangel sorgen dafür, dass nicht an jeder Schule genügend Plätze frei sind. Es kann also sein, dass du an deiner Wunschschule keinen Platz erhältst.
  • Schulstoff: Unterschiedliche Schwerpunkte und eine andere Reihenfolge machen es sehr schwer, die Schule im Schuljahr zu wechseln. Wenn du an deiner Schule gerade zum Beispiel den „Besuch der alten Dame“ durchnimmst, kann eine andere Schule zur gleichen Zeit beispielsweise „Jugend ohne Gott“ lesen. Dadurch ist es schwer, an den Schulstoff anzuschließen.
  • Leistungskontrollen: Auch deine Noten müssten mit dir gemeinsam an eine andere Schule wechseln. Das ist logistisch schwierig, wenn unterschiedliche Prüfungsformate und Gewichtungen aufeinandertreffen.

Der beste Zeitpunkt für einen Schulwechsel ist deshalb nach den Sommerferien zum neuen Schuljahr, aber auch das Schule-Wechseln zum Halbjahr ist möglich. Manche Umstände – wie zum Beispiel ein Umzug – machen einen sofortigen Schulwechsel allerdings notwendig und werden auch gebilligt. Hast du andere Gründe für deinen Schulwechsel, hilft es dir vielleicht gemeinsam mit deinen Freundinnen und Freunden zu überlegen, ob auch ein Schulwechsel nach dem Schuljahr eine Möglichkeit für dich ist, vielleicht findet ihr ja gemeinsam eine Lösung.

Schule wechseln: Wie geht das?

Eine Schülerin füllt Formulare zum Schule-Wechseln aus. Eine Schülerin möchte ihre Schule wechseln und füllt die benötigten Formulare aus.

Da an einem Schulwechsel viele verschiedene Parteien beteiligt sind, müssen viele Gespräche geführt, Anträge gestellt und unter Umständen Gutachten erstellt werden. Damit du im Behörden-Gewusel nicht den Überblick verlierst, haben wir dir hier eine Liste zusammengestellt, mit allem, was du beim Schulwechsel beachten musst. Achte allerdings darauf, dass Bildung Ländersache ist. Das bedeutet, jedes Bundesland hat andere Vorgaben.

  • Zustimmung der Erziehungsberechtigten: Wenn du noch minderjährig bist, müssen deine beiden Elternteile dem Schulwechsel zustimmen.
  • Gespräch mit der Klassenleitung: Vereinbare ein Gespräch mit deiner Klassenleitung und sprich mit ihr über deine Pläne. Wenn Mobbing der Grund für deinen Wechselwunsch ist, ist die Lehrkraft bereits involviert.
  • Gespräch mit der Schulleitung: Sowohl die Schulleitung deiner jetzigen Schule als auch die Schulleitung an deiner Wunschschule muss informiert werden. Nur so können die notwendigen Unterlagen weitergegeben werden.
  • Die schriftliche Empfehlung: Nach dem Gespräch mit beiden Schulleitungen, verfassen diese eine schriftliche Empfehlung, die du für den Wechsel benötigst.
  • Etwaige Gutachten: Sind körperliche oder psychische Gründe für deinen Schulwechsel maßgeblich, benötigst du zudem Gutachten von deinem Schularzt / deiner Schulärztin oder der psychologischen Fachkraft an deiner Schule.

Wunschschule finden – darauf solltest du achten

Du hast dir Gedanken gemacht und weißt, was dich an deiner jetzigen Schule stört. Jetzt ist es an der Zeit, in die Zukunft zu blicken und zu überlegen, was du dir von deiner neuen Schule erhoffst. Hier findest du einige Anhaltspunkte, die dir bei der Wahl der passenden Schule helfen können:

  • Fächerprofil: Hast du besondere Freude am Lernen von Sprachen oder interessierst dich für wirtschaftliche Zusammenhänge? Schulen haben unterschiedliche Fächerprofile – mit ihnen kannst du individuelle Schwerpunkte setzen und erste Schritte Richtung Berufswahl gehen. Bei ProGenius wählst du je nach Schulform zwischen verschiedenen Fächern und Schulzweigen. Der Unterricht orientiert sich an deinen Interessen und ist deshalb besonders interessant.
  • Bestehende Freundschaften: Du fühlst dich in deinem aktuellen Klassenverband unwohl und isoliert, weil du keine Freund:innen findest? Auf welche Schulen gehen deine Bezugspersonen aus dem Sportverein oder dem Buchklub? Vielleicht kannst du erfragen, ob noch Kapazitäten für einen Wechsel vorhanden sind.
  • Individuelle Bedürfnisse: Wenn psychische oder physische Beeinträchtigungen der Grund für deinen Wechsel sind, sollte deine neue Schule auf diese vorbereitet sein. Gibt es eine psychologische Betreuung, ist die Schule barrierefrei und gibt es individuelle Unterstützung bei Schwierigkeiten? Das sind nur einige Fragen, die du dir vor dem Schulwechsel stellen solltest.
  • Lernumfeld: Dir sind kleine Klassen, praktische Lerneinheiten und eine gute Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden wichtig? Dann ist eine Privatschule eine Überlegung wert. In einem kleinen Klassenverband kann die Lehrperson ideal auf deine Bedürfnisse eingehen und dich auf deinem Weg unterstützen. Bei ProGenius bieten wir dir außerdem individuelle Gespräche zu deinen Fortschritten und eine persönliche Berufsberatung.

Schule wechseln in der Oberstufe

Ob unpassende Leistungskurse, keine Möglichkeit zur Spezialisierung oder nicht das favorisierte W-Seminar – die Gründe für einen Schulwechsel in der Oberstufe sind vielfältig und hängen oft mit den individuellen Berufswünschen zusammen. Auch hier gilt: Ein Schulwechsel während des laufenden Schuljahres ist nur in speziellen Ausnahmefällen – zum Beispiel einem Umzug – möglich. Denke daran, rechtzeitig vor dem Schule-Wechseln einen Antrag zu stellen und die notwendigen Gespräche zu führen. Wenn deine Wunschschule noch Kapazitäten hat und das Schulamt dem Wechsel zustimmt, steht deinem Vorhaben nichts im Weg.

Häufig ist ein Schulwechsel nicht in der Oberstufe, sondern nach Abschluss der Realschule oder Mittelschule notwendig, wenn du deinen gewünschten Berufsweg einschlagen möchtest. Berufskollegs, berufliche Gymnasien, Fachoberschulen und mehr – die Schullandschaft in Deutschland ist divers. Du bist dir nicht sicher, welche Schule zu dir passt? Wir von ProGenius helfen dir gerne weiter!

Deinen Weg finden – Schule wechseln zu ProGenius

Bei ProGenius stehst du mit deinen Interessen und deinem Potenzial im Vordergrund – deshalb wirst du bei uns optimal gefördert und gezielt auf deinen Abschluss vorbereitet! Du möchtest unsere Schulen kennenlernen und erfahren, wie der Schulalltag bei ProGenius aussieht? Besuche unseren nächsten Infoabend und lerne unser Konzept kennen.