Das Steppenwolf-Theater
7. April 2022
Der Roman „Der Steppenwolf“ wurde im Jahr 1927 von Hermann Hesse veröffentlicht und handelt von dem Protagonisten Harry Haller, welcher durch seine besondere Stellung in der Gesellschaft, ein ungewöhnliches Leben der gespaltenen Seele führt.
Zu diesem Roman haben wir als Kursstufe das Theaterstück Hesse.Steppenwolf, inszeniert vom THEATERmobileSPIELE aus Karlsruhe, angeschaut. Dieses wurde in den Räumlichkeiten der ProGenius Schule am Standort Böblingen im März 2022 aufgeführt.
Bei diesem Theaterstück handelte es sich um ein Ein-Personen-Theater, das heißt, alle Charaktere des Romanes wurden von einer Person gespielt. Dabei wurde die Figur des Harry Hallers als einzige Figur des Romans live schauspielerisch dargestellt; alle anderen Charaktere wie Hermine oder Pablo wurden über einen Bildschirm übertragen. Koordiniert wurde das Schauspiel von einer Tontechnikerin. Der Schauspieler hatte eine außergewöhnliche, laute Stimme, sodass jeder ihn gut verstehen konnte, außerdem hat er die Gefühle von Harry Haller glaubwürdig transportiert.
Das Theaterstück wurde spannend gestaltet, es gab viele passende Requisiten, wie zum Beispiel die Araukarie als Motiv des von Harry Hallers gehassten Bürgertums oder das Motiv der Musik, die Harry Haller in wertlose Unterhaltungsmusik sowie klassische Musik unterteilt. Das zentrale Motiv des Romans ist der Spiegel, dieser löst die Selbstreflexion und das Erkennen Harry Hallers aus. Die Spiegel wurden auch in dem Theater passend eingesetzt. Als der Moment des magischen Theaters kam, enthüllte der Schauspieler ruckartig die Spiegel, welche hinter einer weißen Leinwand versteckt waren.
Das Bühnenbild war zwar klein, wurde aber von dem Schauspieler voll ausgenutzt.
Die in Menschen und Wolf gespaltene Seele Harry Hallers wurde ebenfalls glaubwürdig inszeniert.
Die Inszenierung basierte auf der persönlichen Interpretation des Schauspielers Julian, weshalb einige zentrale Motive fehlten. Ein Beispiel hierfür ist die göttliche Spur, die in dem Roman eine bedeutende Rolle spielt. Das magische Theater hingegen, welches den Höhepunkt des Romans markiert, wurde detailgetreu und in allen fünf Teilen dargestellt.
Gegen Ende gab es für alle Lehrer*innen und Schüler*innen die Möglichkeit, ein Nachgespräch zu führen. Hierfür ist der Schauspieler selbst sowie die Tontechnikerin auf die Bühne gekommen, um mögliche Fragen zu beantworten. Sie waren sehr dankbar für die Rückmeldungen und Komplimente und sind explizit sowie offen auf die Fragen eingegangen.
Text: WG20