Das Mädchen Sadako Sasaki und die Origami-Kraniche

30. März 2021

Das japanische Mädchen Sadako Sasaki war gerade mal zweieinhalb Jahre alt, als die Atombombe über Japan abgeworfen wurde. Ihre Geschichte wurde zu einem Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg.

Während des zweiten Weltkriegs, am 6. August 1945, warf die USA eine Atombombe über die japanischen Stadt Hiroshima ab. Ein paar Tage später, am 9. August 1945 erfolgte ein weiterer Angriff auf die Stadt Nagasaki. Es folgte in Hiroshima eine enorme Hitzewelle von 4.000 Grad, bei der Zehntausende Menschen verdampften und verkohlten. Durch die Druckwelle, die bei der Explosion entstand, wurde 80% der Stadt zerstört. Mehr als 100.000 Bewohner der Städte starben direkt durch den Angriff. An diesem Tag wurde das erste Mal- und bis jetzt auch das letzte Mal – ein Atombombenangriff eingesetzt.

Das Mädchen Sadako Sasaki aus Hiroshima durfte ihr Leben behalten, bekam allerdings mit elf Jahren, im Jahre 1954, die Diagnose Leukämie, eine häufig auftretende Krebserkrankung mit der die Überlebenden zu kämpfen hatten.

Sadako Sasaki hörte von der japanische Legende, die besagt: Falte 1.000 Origami-Kraniche und erhalte einen Wunsch von den Göttern. Diese Legende nutze sie und faltete während ihres Krankenhausaufenthaltes Origami-Kraniche, um ihren Wunsch nach Gesundheit erfüllt zu bekommen. Die Kraniche gaben ihr Kraft und Hoffnung auf Heilung. Am 25.Oktober 1955 starb Sadako Sasaki, umgeben von ihrer Familie. Leider schaffte sie es nur 644 Kraniche zu falten. Dank ihrer Mitschüler jedoch, wurde sie mit 1.000 Kranichen beerdigt.

Kinder-Friedens-Denkmal

Im Jahre 1958 wurde das „Kinder-Friedens-Denkmal“ errichtet, das genau dort in Hiroshima steht, wo damals die Atombombe niederging. Außerdem wurde der „Club der Papierkraniche“ gegründet, der sich besonders um die Erinnerung von Sadako kümmert.

Sie falten Kraniche, fädeln sie zu Ketten zusammen und schicken sie entweder kranken Menschen zu, um ihnen Hoffnung und Mut zu schenken oder hängen sie an Denkmäler. Von überall auf der Welt kann man Origami-Kraniche nach Japan schicken. Grundsätzlich stehen die Kraniche als Symbol für Weltfrieden und Hoffnung und sollen auf die schrecklichen Folgen eines Krieges aufmerksam machen.

 

Da wir, die Ethikklasse der jetzigen JS.2, uns zu dem Zeitpunkt mit dem Gebiet der Technikethik beschäftigten und deshalb auch über den Atombombenangriff in Japan sprachen, erzählte uns unsere Lehrerin Frau Bachmann von Sadako Sasakis Geschichte. Wir beschlossen gemeinsam als Klasse auch etwas zu dem Kinder-Friedens-Denkmal beizutragen, um einige Kraniche zu falten. Wir hatten anfangs Schwierigkeiten und wussten nicht so ganz, wie man das jetzt genau macht, trotz guter Anleitung. Aber schließlich haben wir es geschafft einige Origami-Kraniche zu falten, auch wenn es keine 1.000 wurden. Frau Bachmann organisierte den Transport nach Japan und dank einer Freundin von ihr, die ihn Japan lebt, kamen unsere Origami-Kraniche sicher am Denkmal an. Von ihrer netten Freundin bekamen wir dann noch japanische Süßigkeiten zugeschickt, die wir probieren durften.

Mit dieser Aktion wollten wir auch hier in unserer Schule in Böblingen auf die schrecklichen Folgen von Krieg und Zerstörung aufmerksam machen und deshalb mit unseren gebastelten Kranichen ein Zeichen setzen. Das, was in Hiroshima passiert ist, darf sich nicht wiederholen. Das Sterben von unschuldigen Menschen ist niemals zu rechtfertigen.

Sadako Sasaki hatte zwar ein kurzes Leben, dennoch wird sie niemals in Vergessenheit geraten, denn mit ihren Kranichen schenkt sie bis heute vielen Menschen Hoffnung und Kraft, auf ein gesundes und sicheres Leben.

 

Deniz und Jule