Welche Fähigkeiten braucht man als Erzieher?
Allein in Kindertageseinrichtungen arbeiten in Deutschland über 700.000 Menschen. Das bedeutet, unglaublich viele Frauen und Männer entscheiden sich für den Berufsweg als Erzieherin oder Erzieher. Kein Wunder, die Arbeit mit Menschen ist abwechslungsreich, spannend und hat Impact. Aber welche Fähigkeiten braucht man als Erzieher und wie sieht die Ausbildung aus? Deine Fragen klären wir in diesem Beitrag!
Welche Kompetenzen muss man als Erzieherin haben – die vier Hauptkompetenzen
(Angehende) Erzieherinnen und Erzieher benötigen ein breites Spektrum an Fähigkeiten – schließlich ist das Berufsfeld umfassend. Die wichtigsten Kompetenzen lassen sich in vier Hauptbereiche unterteilen:
- die soziale Kompetenz
- die fachliche Kompetenz
- die personale Kompetenz
- die methodische Kompetenz
Lies weiter, um zu erfahren, was diese Hauptkompetenzen umfassen und was sie bedeuten.
Wichtig: Du musst diese Kompetenzen nicht mitbringen, um eine Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher zu beginnen. Viele dieser Fähigkeiten erlernst du durch deinen theoretischen und praktischen Unterricht!
Die soziale Kompetenz – für ein vertrauensvolles Umfeld
Soziale Kompetenz ist eine der wichtigsten Eigenschaften für Erzieherinnen und Erzieher, da sie den Umgang mit Kindern oder Jugendlichen sowie Eltern und dem Kollegium prägt. Dazu gehören insbesondere:
- Empathie – also die Fähigkeit, sich in die Gefühle und Bedürfnisse anderer hineinzuversetzen
- Kommunikationsfähigkeit – da du als Erzieherin oder Erzieher ständig mit anderen Menschen in Kontakt bist. Für einen Austausch mit Mehrwert sind Kommunikationsgeschick und ein wertschätzender Kommunikationsstil wichtig, ganz egal, ob du mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen sprichst.
- Konfliktlösung – ob beim Elternabend oder beim Streit um das beliebteste Spielzeug
- Teamfähigkeit – enge Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, um den Arbeitsalltag reibungslos zu gestalten
- Interkulturelle Sensibilität – also Verständnis für unterschiedliche kulturelle Hintergründe und deren Einfluss auf die Erziehung
Unser Tipp: Als Erzieherin oder Erzieher kannst du auch viele persönliche Kompetenzen einbringen. Kannst du Gitarre spielen, tanzen oder backen? Dann leite Angebote und zeige Kindern oder Jugendlichen deine Hobbys.

Die fachliche Kompetenz – pädagogisches Wissen & Erziehungsstile
Die Arbeitsfelder als Erzieherin oder Erzieher sind vielfältig. Ob KITA, Schule, Berufsbildungswerke oder Feriencamps – überall benötigen wir Personal mit pädagogischem Hintergrund. Deshalb sind auch die fachlichen Kompetenzen, die man als Erzieherin oder Erzieher benötigt, nicht überall gleich. Unterschiedliche Zielgruppen setzen verschiedene Fähigkeiten voraus. Wir geben dir hier trotzdem einen kurzen Überblick.
- Kenntnisse der kindlichen Entwicklung – wenn du mit Kindern arbeiten möchtest, musst du wissen, wie sie sich in unterschiedlichen Phasen entwickeln. So kannst du sie bestmöglich unterstützen und Förderbedarfe frühzeitig feststellen.
- Pädagogische Konzepte – je nachdem, wo du arbeitest, werden verschiedene pädagogische Konzepte genutzt.
- Methodenkompetenz – egal mit welcher Altersgruppe du arbeitest, du musst Fortschritte und Schwierigkeiten festhalten und eventuelle Auffälligkeiten dokumentieren können. Dazu gehören auch Ansätze einer Diagnosefähigkeit.
- Didaktische Fähigkeiten – egal, ob du in einer Schule oder einem Kindergarten arbeitest, als Erzieherin oder Erzieher musst du altersgerechte Angebote anbieten können.
Die personale Kompetenz – Belastbarkeit & Selbstfürsorge
Wer mit Menschen arbeitet, muss mit stressigen Situationen und wechselnden Arbeitsbedingungen umgehen können. Hier kommt die personale Kompetenz ins Spiel – sie beschreibt den Umgang mit den eigenen Emotionen, der Arbeitsbelastung und der kontinuierlichen Weiterbildung. Wir zeigen dir hier, was dazu gehört.
- Belastbarkeit – ruhig und professionell in stressigen Situationen bleiben
- Geduld und Frustrationstoleranz – auch in schwierigen Momenten einen klaren Kopf bewahren
- Selbstfürsorge – Achtsamkeit auf die eigene Gesundheit und Wohlbefinden, um langfristig motiviert zu bleiben
- Offenheit für Feedback – konstruktive Kritik annehmen und daraus lernen

Die Reflexionskompetenz – für Selbstreflexion & optimierte Arbeitsabläufe
Fehler gehören dazu – damit wir aus ihnen lernen, ist Reflexion entscheidend. Um an seiner Rolle als Erzieherin oder Erzieher zu wachsen und im Arbeitsalltag professioneller zu werden, ist Selbstreflexion der Schlüssel.
- Das eigene Verhalten reflektieren – um die eigene pädagogische Arbeit zu verbessern, musst du dein Verhalten und die Entscheidungen, die du triffst, regelmäßig reflektieren.
- Kommunikation analysieren – da du als Erzieherin oder Erzieher ständig im Austausch mit anderen Menschen stehst, ist es besonders wichtig, diese Interaktionen regelmäßig zu reflektieren.
- Reflexion im Team – die Arbeit als Erzieherin oder Erzieher findet meistens im Team statt. Für eine gute Zusammenarbeit solltet ihr eure Interaktionen und euer Verhalten zueinander regelmäßig analysieren.
Unser Fazit – diese Kompetenzen brauchst du als Erzieher
Als Erzieherin oder Erzieher arbeitest du jeden Tag mit Menschen zusammen. Die Fähigkeiten, die du für den Beruf benötigst, kreisen deshalb auch um soziale Fertigkeiten und methodische Kompetenzen. Diese musst du aber nicht von vornherein mitbringen – das meiste lernst du schließlich in der Ausbildung. Spaß im Umgang mit unterschiedlichen Menschen, Geduld und Freude am Lernen helfen dir aber auf jeden Fall!