Schülerzeitung – vom Konzept bis zum ersten Artikel
Neuigkeiten aus dem Schulalltag, Kommentare mit eurer Meinung oder spannende Interviews mit Lehrkräften oder Schülerinnen und Schülern – eine Schülerzeitung bietet jede Menge Möglichkeiten. Ihr überlegt, an eurer Schule eine Schülerzeitung einzuführen, wisst aber nicht genau, wie das klappt und worauf man achten muss? Dann lies weiter und erfahre alles rund ums Thema Schülerzeitung – egal, ob digital oder print!
Was ist eine Schülerzeitung & warum ist sie wichtig?
Von Schülern für Schüler ist die wichtigste Devise bei einer Schülerzeitung. Das bedeutet, Schülerinnen und Schüler kümmern sich um die Gestaltung, die Auswahl der Inhalte, die Texte, den Verkauf, das Marketing und und und. Sie bietet Schülerinnen und Schülern eine Plattform, ihre Meinung auszudrücken und das Schulgeschehen aktiv mitzubeeinflussen – ganz egal, ob durch klassische News zum Schulgeschehen, Kommentare zu gesellschaftlichen Debatten oder kreative Inhalte wie Interviews oder Comics. So fördert die Arbeit an einer Schülerzeitung nicht nur Teamwork und Verantwortungsbewusstsein, auch dein Schreibstil und dein Organisationsempfinden werden profitieren. Eine Schülerzeitung kann sowohl als gedruckte Ausgabe als auch online veröffentlicht werden und ist ein wertvolles Projekt, das für mehr Transparenz im Schulalltag sorgt und Engagement, Kreativität und Kommunikation fördert.
Wie fängt man eine Schülerzeitung an?
Wenn es an eurer Schule noch keine Schülerzeitungs-AG gibt, steht euch vor der ersten Ausgabe noch einiges an Organisationsaufwand bevor. Aber keine Sorge, gemeinsam mit anderen Interessierten und einer unterstützenden Lehrkraft könnt ihr bald loslegen. Wie macht man eine Schülerzeitung?
Schritt 1 – Gründung einer Schülerzeitungs-AG: Damit es losgehen kann, gründet ihr gemeinsam mit anderen interessierten Schülerinnen und Schülern eine AG. Dabei kommt es nicht nur auf journalistisches Schreiben an, auch Teilnehmende mit einer Affinität für Design, Fotografie und Organisation sind wichtig. In vielen Schulen muss die Gründung einer AG mit der Schulleitung abgesprochen und von einer Lehrkraft betreut werden – achtet also auf die Rahmenbedingungen an eurer Schule.
Schritt 2 – das Konzept: Vor allem organisatorische Fragen zur Schülerzeitung selbst sollten jetzt geklärt werden. Soll die Schülerzeitung digital oder gedruckt erscheinen? Wie soll sie heißen? Welche Themen möchtet ihr behandeln? Wie oft soll die Schülerzeitung erscheinen?
Schritt 3 – Aufgabenteilung: Eine Schülerzeitung ist in der Regel demokratisch organisiert – das bedeutet, ihr wählt die Projektleitung, die Chefredaktion und Finanzverantwortliche. Außerdem müssen die Mitglieder der AG entscheiden, in welchem Team sie mitarbeiten möchten. Möglich sind etwa das Redaktionsteam, das Fotografie-Team, das Design-Team und das Marketing-Team. Vielleicht fallen euch aber auch noch andere Ressorts ein, die ihr für eure Schülerzeitung benötigt, etwa dann, wenn ihr regelmäßig Comics veröffentlicht.
Schritt 4 – die erste Ausgabe: Die organisatorischen Fragen sind geklärt und die Aufgaben sind verteilt. Das bedeutet, die Arbeit an eurer ersten Ausgabe kann beginnen. Erstellt dafür von Beginn an ein Konzept und einen Zeitplan – so habt ihr immer im Blick, wer gerade an welchen Aufgaben arbeitet. Schließlich hängt die Arbeit des Design-Teams von der Arbeit des Redaktionsteams ab, die Abläufe müssen deshalb aufeinander abgestimmt werden.

Das passende Format: analoge oder digitale Schülerzeitung
Bevor die Arbeit an der ersten Ausgabe losgeht, müsst ihr euch entscheiden, ob ihr eine gedruckte oder online Schülerzeitung gestalten möchtet. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile – es gibt also keine richtige oder falsche Wahl.
- Schülerzeitung print: Der Vorteil einer analogen Schülerzeitung liegt auf der Hand – ihr könnt sie leicht im Schulgebäude verteilen. Das erleichtert das Marketing und zudem kann durch den Verkauf ein Gewinn generiert werden. Allerdings fallen so auch Druck- und Materialkosten an, die ihr decken müsst. Wie hoch die Kosten für eure Schülerzeitung sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab – viele Seiten und farbige Bilder machen das Endergebnis teurer.
- Schülerzeitung online: Eine digitale Version eurer Schülerzeitung ist hingegen kostengünstig, kann schnell aktualisiert werden und ist so immer auf dem neuesten Stand. So könnt ihr auch ein größeres Publikum erreichen, da Artikel oder Newsletter über die Schulwebsite, Social Media Accounts und per E-Mail geteilt werden können. Auch interaktive Inhalte wie Videos oder Umfragen lassen sich so leichter integrieren. Allerdings hat man eine digitale Schülerzeitung nicht in der Hand – das bedeutet, viele Schülerinnen und Schüler vergessen unter Umständen, dass es eure Zeitung gibt und sie besuchen den Internetauftritt nicht.
Um die Vorteile aus beiden Welten zu nutzen, gibt es hybride Lösungen – also eine Kombination aus Print- und Online-Schülerzeitung. Ihr könntet zum Beispiel die wichtigsten Artikel in einer Printzeitung drucken und längere oder multimediale Inhalte digital ergänzen.
Wie schreibt man einen Artikel für die Schülerzeitung?
Von Nachrichten über den Kommentar und das Interview bis hin zur Karikatur gibt es in einer Schülerzeitung eine Vielzahl verschiedener Artikelformen. Deshalb gibt es auch nicht den einen Weg zu einem erfolgreichen Artikel. Wir möchten dir hier trotzdem ein paar praktische Hinweise mit an die Hand geben, die dir für deinen Artikel weiterhelfen.
- Die passende Form: Damit du dich mit deinem Artikel wohlfühlst, entscheidest du dich für eine Form der Berichterstattung, die dir Spaß macht. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Möchtest du lieber zeichnen als schreiben, ist ein Comic für dich vielleicht passender. Wenn du lieber Fakten schilderst, als Gefühle zu erzeugen, ist eine neutrale Nachricht eine gute Entscheidung.
- Die Themenwahl: Wähle ein Thema, das andere Schülerinnen und Schüler interessiert – entweder, weil es für euren Schulalltag wichtig oder gesellschaftlich hoch aktuell ist. Wenn eure Schülerzeitung einem Motto folgt oder eine Ausgabe unter einem gewissen Thema steht, solltest du dich auf jeden Fall daran orientieren.
- Die Recherche: Ganz egal, für welche Form der Berichterstattung du dich entschieden hast, eine sorgfältige Recherche ist unumgänglich. Du möchtest deine Leserinnen und Leser schließlich informieren – Falschinformationen oder einseitige Artikel wären kontraproduktiv.
- Auf Lesbarkeit achten: Viel Fließtext ist schlecht für müde Augen und geringe Konzentration. Dem kannst du entgegentreten, indem du Bilder und Zwischenüberschriften einfügst und deinen Artikel so auflockerst.
- Korrekturen: Um sicherzugehen, dass Rechtschreibung und Grammatik fehlerfrei sind und deine Argumente Sinn ergeben, sollte ein weiteres Mitglieder der Schülerzeitungs-AG deinen Artikel gegenlesen. So vermeidet ihr Leichtsinnsfehler.

Das Layout für eure Schülerzeitung
Ein ansprechendes Layout und Design machen eure Schülerzeitung nicht nur professioneller, sondern sorgen auch dafür, dass Leserinnen und Leser gerne darin stöbern. Das Layout sollte deshalb übersichtlich und leserfreundlich gestaltet sein. Dafür haben wir einige Tipps.
- Die richtige Software: Für das Layout eurer Schülerzeitung gibt es verschiedene Tools – je nach Erfahrung und Budget eignen sich einige besser als andere. Kostenlose Programme wie etwa Canva oder Scribus bieten einen guten Einstieg, während Adobe inDesign kostenpflichtig ist und professionelle Optionen mitbringt.
- Einheitliches Design: Als Wiedererkennungsmerkmal und für einen professionellen Charakter sollte eure Schülerzeitung einen klaren, wiedererkennbaren Stil haben. Wählt deshalb feste Schriftarten – z. B. eine für Überschriften und eine für den Fließtext – ein durchgängiges Farbschema und ein einheitliches Spalten- oder Rasterlayout.
- Bilder & Grafiken: Bilder lockern nicht nur den Text auf, sie machen eure Zeitung auch visuell ansprechend. Achtet darauf, lizenzfreie oder selbst geschossene Bilder zu verwenden.
- Testlesen vor der Veröffentlichung: Bevor die Schülerzeitung gedruckt oder online gestellt wird, sollte sie von mehreren Personen geprüft werden. Stimmt das Design? Ist der Text gut lesbar? Falls nötig, könnt ihr jetzt noch einmal Anpassungen vornehmen, um ein gelungenes Endprodukt zu erhalten.
Unser Fazit – Schülerzeitung leicht gemacht
An einer Schülerzeitung mitzuarbeiten ist nicht nur eine tolle Möglichkeit, deine Meinung zu vertreten. Schülerinnen und Schüler erhalten so auch Einblicke in verschiedene Aufgabenfelder in der Medienbranche. Du möchtest eine Schülerzeitung für deine Schule herausgeben oder der Schülerzeitungs-AG beitreten? Dann sprich mit einer Lehrkraft und leg los!
Quellen:
Hanns-Seidel-Stiftung e. V. (Hrsg.): 1 x 1 der Schülerzeitung
Universität Münster: Artikel für die Schülerzeitung schreiben